Alles was ihr zum Beantragen einer Reha wissen müsst

Hallo ihr Lieben,

in diesem Beitrag schreibe ich über alles was ihr zum Beantragen einer Reha wissen müsst. Die wichtigsten Fragen und Antworten, die ich mir gestellt habe, bevor ich meine erste neurologische Reha angetreten habe, beantworte ich hier für euch. Ich habe die meiste Informationen aus meinen Erfahrungen mit der Rentenversicherung geschrieben, da das in allen Fällen mein Kostenträger war. Zu einer Anschlussrehabilitation und ambulanten Reha habe ich zum Glück noch keine Erfahrungen machen dürfen. Mit meiner Erkrankung Polyneuropathie habe ich bereits zwei Reha-Kliniken besucht und die dritte trete ich Ende Mai dieses Jahr an. Ein Bericht über die Rehaklinik dieses Jahr werde ich separat schreiben. Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr mir gerne einen Kommentar da lassen oder eine E-Mail schreiben. Viel Spaß beim Lesen! 🙂

Was ist der Unterschied zwischen einer Kur und einer Reha?

Eine Kur und eine Reha haben beide das Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Menschen zu verbessern, es gibt jedoch einige Unterschiede zwischen den beiden.

Die Kur dient zur Präventiv-Maßnahme, heißt zur Vorsorge und zum erhalt der Gesundheit. Eine Kur ist sozusagen ein Urlaub für die Gesundheit – eine Art Wellnessprogramm. Die Vorsorgekuren sollen die geschwächte Gesundheit stabilisieren. Sie dient auch zur Aktivierung und Stärkung der Eigenverantwortung und Selbsthilfe. Kuren werden häufig von Krankenkassen angeboten. Es gibt Kurorten, die über spezielle Einrichtungen und Therapien verfügen, wie Thermalbäder, Saunen, Massagen, Yoga-Kurse oder medizinische Behandlungen.

Anders als bei einer Kur dient eine Rehabilitation (Reha) zur Wiederherstellung der Gesundheit und Funktionsfähigkeit. Menschen, die bereits unter starken gesundheitlichen Einschränkungen im Alltag leiden, z. B. nach einer schweren Krankheit, einem Unfall oder einer Operation ist eine Rehaeinrichtung sinnvoll und sehr empfehlenswert. Reha-Maßnahmen sollen vermeiden, dass sich vorhandene Beschwerden verschlimmern und eine Arbeitsunfähigkeit, eine Behinderung oder sogar eine Pflegebedürftigkeit eintritt. Auch Rentner sowie Kinder und Jugendliche können eine Reha bekommen.
Die Reha kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Sie beinhaltet in der Regel eine individuelle Therapie, die auf die Bedürfnisse und das Krankheitsbild der betroffenen Person abgestimmt ist.

Wann merkt man überhaupt ob man eine Reha braucht?

Ich denke diese Frage kann man generell nicht pauschal beantworten, da jeder Mensch anders mit einer Krankheit umgeht. Vor allem gibt es ja auch zig verschiedene Krankheiten und unterschiedliche Gesichter jeder einzelnen Erkrankung. Jeder Körper mit jeder einzelnen Erkrankung wirkt sich anders auf Körper & Psyche aus. Müsst ihr an euer Limit gehen und erst dann eine Reha in Betracht ziehen? Auf keinen Fall! Nutzt die Möglichkeit und geht wirklich regelmäßig in eine Reha-Einrichtung. Ihr hattet einen Unfall und müsst eure körperliche Funktion wiederherstellen? Ihr leidet an chronischen Schmerzen, an Muskel- oder Gelenkprobleme? Euch begleitet Rheuma, Multiple Sklerose, Depression oder eine andere Erkrankung in eurem Leben? Bei diesen und noch Weiteren gibt es Reha-Einrichtungen, die sich spezialisiert haben und euch helfen können, dass das Leben wieder angenehmer und hoffentlich etwas schmerzfreier wird.

 

Wann merkt man ob man eine Reha braucht?

Persönlich merke ich immer wann ich wieder in die Reha gehen muss. Ich laufe schlecht, habe verstärkt Nervenschmerzen, meine Muskeln sind ein Haufen Wackelpudding, ich bin nur noch müde und kraftlos. Hier muss ich dazu sagen, dass die Reha einen höchstwahrscheinlich nicht heilen wird, aber es ist einer super Anfang sein Leben endlich umzukrempeln. Denn natürlich auch die Zeit nach der Reha, in eurer gewohnten Umgebung ist wichtig (noch wichtiger), denn da müsst ihr das Gelernte umsetzen und weiter an euch arbeiten.

Generell kann eine Reha dabei helfen um:

  • körperliche Funktionen, Kraft und Mobilität wiederherzustellen,
  • die Ursache der Schmerzen zu identifizieren und Strategien zur Schmerzlinderung vermitteln,
  • die Wichtigkeit von Bewegung und Sport anzuerkennen und diese in den Alltag zu integrieren,
  • eine passende Ernährungsform kennenzulernen und diese umzusetzen,
  • in den Alltag wieder zurückzukehren,
  • wieder unabhängig zu werden,
  • entspannter zu werden.

Was sind die Vorraussetzungen für eine Reha?

Wenn ambulante Therapien, wie Physiotherapie, Psychotherapie, Ergotherapie oder andere Heilbehandlungen vor Ort ausgeschöpft sind und nicht ausreichen, kann eine Reha-Maßnahme in Anspruch genommen werden.

Laut § 4 im SGB I (Sozialgesetzbuch) hat jeder ein Recht darauf Maßnahmen in Anspruch zu nehmen, die zum Schutz, zur Erhaltung, zur Besserung und zur Wiederherstellung der Gesundheit und der Leistungsfähigkeit dienen. Das heißt also, dass ihr einen Rechtsanspruch auf Rehabilitation habt.

Dennoch müsst ihr:

  • rehabilitationsbedürftig sein. Das heißt ihr seid in „alltagsrelevanten Aktivitäten“ beeinträchtigt, aufgrund körperlicher, geistiger oder seelischer Schädigungen.
  • rehabilitationsfähig sein. Ihr seid motiviert, belastbar und gesundheitlich in der Lage, an Therapien während der Reha teilzunehmen.
  • das Rehabilitationsziel erreichen können. Beeinträchtigungen sollen beseitigt, vermindert oder vermieden  und den körperlichen und geistigen Ausgangszustand möglichst wiederhergestellt werden.

Wie oft steht mir eine Reha zu?

Wie oft euch tatsächlich eine Reha zusteht, hängt von der individuellen gesundheitlichen Situation ab.
Nach Abschluss der ersten Reha könnt ihr in der Regel erst wieder nach 4 Jahren euch in einer weitere Reha behandeln lassen. In besonderen Fällen ist es jedoch möglich, bereits nach 2 Jahren oder noch früher eine Rehabilitation genehmigt zu bekommen.

Wie und wo beantrage ich eine Reha?

Folgende Schritte solltet ihr befolgen, um eine Reha zu beantragen:

1. Termin beim behandelnen Arzt ausmachen

Als erstes macht ihr einen Termin aus bei eurem behandelnden Arzt (Facharzt oder Hausarzt)
Neurologische Reha-Einrichtung = Termin beim Neurologen
Orthopädische Reha-Einrichtung = Termin beim Orthopäden

Es gibt natürlich auch Menschen, die an mehrere Erkrankungen leiden. Da muss abgeschätzt werden, welche Erkrankung im Vordergrund steht, bzw. welche Beschwerden euch am meisten den Alltag erschweren. Deshalb redet am besten mit eurem behandelnden Arzt darüber, er kann euch da auch helfen, wenn ihr euch nicht sicher seid.
Bei diesem Termin bespricht ihr den Wunsch zur Reha mit eurem Arzt. Evtl. schlägt der Arzt es auch selbst vor (so war es bei mir).

2. Prüfung des Kostenträgers

Euer behandelter Arzt füllt das Formular 61 “Prüfung des zuständigen Rehabilitationsträgers” aus und schickt dieses Formular meist selbst an die Krankenkasse. Mit diesem Formular wird geprüft wer der Kostenträger in eurem Fall ist.

3. Reha bei der zuständigen Stelle beantragen

Nach Prüfung des Kostenträgers der Krankenkasse erhaltet ihr eure Antragsformulare, die ihr dann in Ruhe zu Hause ausfüllen könnt. Ihr solltet immer darauf achten, dass von Anfang an alle erforderlichen Formulare vollständig und korrekt ausgefüllt sind. So werden Verzögerungen vermieden.

Was für Unterlagen ihr alle benötigt, könnt ihr auch weiter unten lesen.

4. Antrag wird geprüft

Es wird einige Wochen dauern, bis ihr eine Entscheidung bekommt. Prinzipiell müsst ihr ungefähr 3 Wochen auf den Bescheid warten. Falls jedoch noch ein Gutachten benötig wird, oder euer Arzt für das Ausfüllen der Einschätzung länger braucht, verzögert sich natürlich die Wartezeit auf euren Reha-Bescheid.

Wie und wo beantrage ich eine Reha?

Wie bekomme ich am schnellsten eine Reha?

Wenn ihr sorgfältig, vollständig und korrekt den Antrag auf eine medizinische Reha ausgefüllt habt, wird es nur wenige Wochen gehen bis ihr den Reha-Bescheid bekommt.

Wer ist der Kostenträger?

Wer die Kosten übernimmt, hängt von der Art der Rehabilitation, der zugrunde liegenden Erkrankung oder der Verletzung ab und auch der Versicherungsstatus spielt eine große Rolle. Ihr könnt euch vor eurem Antrag genau informieren, welcher Kostenträger für euch die Reha-Kosten übernimmt, ansonsten wartet ihr einfach ab bis ihr Bescheid bekommt.

Rentenversicherung:

Seid ihr erwerbsfähig, und die Erkrankung oder Verletzung beeinträchtigt eure berufliche Tätigkeit, übernimmt die Rentenversicherung die Kosten. Ihr müsst nicht in einem aktiven Beschäftigungsverhältnis stehen.

Voraussetzung: Ihr müsst innerhalb der letzten 5 Jahre min. 3 Jahre in die DRV eingezahlt haben.

Die Antragsformulare könnt ihr bei der zuständigen Rentenversicherung anfordern oder online unter www.deutsche-rentenversicherung.de herunterladen und ausdrucken. Es gibt auch ein bereits vorgefertigtes Formular-Paket, das ihr herunterladen könnt. Falls ihr keinen Drucker Zuhause habt, könnt ihr auch ganz bequem den Antrag online ausfüllen. Den könnt ihr übrigens auch immer wieder Zwischenspeichern und die Nachweise im Nachhinein hinzufügen, falls ihr nicht alles auf einmal ausfüllen wollt oder euch Informationen fehlen.

Folgende Formulare müssen von euch ausgefüllt werden:

  • (G0100) „Antrag auf Leistungen zur Teilhabe für Versicherte“ – Rehabilitationsantrag
  • (G0110) „Anlage zum Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation“
    Hier geht es um eure berufliche Situation und m eure bisherigen Behandlungen.
  • (G0115) Selbsteinschätzungsbogen
  • (G0160) „Antrag auf Befreiung von der Zuzahlung“ – müsst ihr nur ausfüllen, wenn ihr die Zuzahlungsbefreiuug beantragen wollt

Diese Formulare muss euer Arzt ausfüllen:

  • S0051-00 „Befundbericht für die Deutsche Rentenversicherung“
  • S0050-00 „Honorarabrechnung für die Deutsche Rentenversicherung“

Und dieses Antragsformular füllt eure Krankenkasse aus:

  • (G0120) AUD-Beleg – das muss eure Krankenversicherung ausfüllen

Welche Informationen braucht ihr um den Antrag vollständig auszufüllen?

  • eure persönlichen Informationen (Name, Anschrift, Kontaktdaten)
  • Ärztliche Informationen (Diagnose, bisherige Behandlungen und Therapien)
  • die Versicherungsnummer (findet ihr auf euren Lohnabrechnungen, Renteninformationen oder auf dem Sozialversicherungsausweis)
  • Name und Anschrift aller behandelnden Ärzte; eurer Krankenkasse und von eurem Arbeitgeber (falls vorhanden)
  • eure Bankverbindung
  • eine Vollmacht, falls Antragstellung durch eine andere Person erfolgt
  • gewünschte Reha-Einrichtung (Wunsch- und Wahlrecht)

Gesetzliche Krankenversicherung:

Wenn ihr Rentner oder nicht erwerbsfähig seid, ist möglicherweise eure Krankenversicherung zuständig.
Dafür geht ihr zu eurem Arzt, der das Formular 61 A-E ausfüllt und an die zuständige Krankenkasse weiterleitet.

Private Krankenversicherung:

Seid ihr vielleicht selbstständig und zahlt in die private Krankenversicherung ein, hängt die Übernahme der Kosten von den Bedingungen eures Versicherungsvertrags ab.

Unfallversicherung:

Die Unfallversicherung kann die Kosten für die Rehabilitation übernehmen, wenn eure Erkrankung oder Verletzung auf einen Unfall zurückzuführen ist. Hier müsst ihr keinen Antrag stellen, da im Normalfall die Unternehmen die Unfälle und die Ärzte die Berufskrankheiten melden.

Wo im Reha Antrag Wunschklinik angeben?

Habt ihr bereits im Vorfeld eine passende Reha-Klinik für euch ausgesucht, könnt ihr diese mit eurem Antrag einreichen. Dafür könnt ihr mein kostenloses Formular benutzen. Bei eurem Termin mit eurem Arzt könnt ihr ihn auch bitten, die ausgesuchte Reha-Klinik bereits im ärztlichen Befundbericht explizit zu nennen.

Wenn ihr den Antrag bereits verschickt habt, aber noch keine Bewilligung bekommen habt, könnt ihr das Formular zum Wunsch- und Wahlrecht auch nachreichen.

Ist die Bewilligung bereits bei euch und ihr seid mit der Klinikauswahl nicht zufrieden, könnt ihr im Nachgang das Formular zur Reha-Klinik-Änderung einreichen.

Kann man sich die Rehaklinik selber aussuchen?

Ja, ihr könnt euch mit dem Wunsch- und Wahlrecht eine Klinik aussuchen. Ein paar Aspekte müssen hierbei beachtet werden:

  • die Reha-Klinik muss zertifiziert und zugelassen sein,
  • sie muss für eure Erkrankung geeignet sein,
  • die Wartezeit müsst ihr beachten. Bei manchen Reha-Kliniken kann die Wartezeit länger als 6 Monate sein.

Ihr könnt in Google z. B. Reha für Neurologie eingeben und eine passende Reha suchen. Oder ihr schaut bei www.qualitaetskliniken.de/reha/ vorbei. Die Suche könnt ihr auch filtern nach Erkrankung, Ort, Fachgebiet etc.

Wird mein Antrag abgelehnt, wenn ich ihn beim falschen Kostenträger eingereicht habe?

Habt ihr den Antrag bereits aus dem Internet heruntergeladen ausgefüllt und an einen Kostenträger geschickt und seid nicht sicher, ob es der richtige war? – Macht gar nichts! Beim Eingang eures Antrags wird zuerst geprüft, wer eigentlich zuständig ist. Ist der Kostenträger (an den ihr den Antrag geschickt habt) nicht zuständig, muss er euren Antrag innerhalb von 14 Tagen an den zuständigen Leistungsträger weiterleiten. Ihr müsst also keine Angst haben, dass der Antrag deshalb abgelehnt wird.

Was kann ich tun, wenn mein Antrag abgelehnt worden ist?

Ihr könnt natürlich bei einer Ablehnung Widerspruch einlegen. Hier müsst ihr die Frist von 4 Wochen beachten. Falls ihr den Widerspruch mit der ärztlichen Stellungnahmen dem Attest von eurem Arzt innerhalb der Frist nicht einreichen könnt, legt zuerst Widerspruch ein mit einem Schreiben und schickt den Rest hinterher. Die genaue Frist findet ihr in eurem Ablehnungsbescheid. Bei einer erneuten Ablehnung kann auch Klage erhoben werden.

Wie hoch ist der Eigenanteil einer Reha?

Der Eigenanteil einer stationären und auch ambulanten Rehabilitation errechnet sich aus eurem Einkommen. Er beträgt jedoch max. 10 € pro Tag und ist auf 42 Tage im Jahr begrenzt. Das bedeutet mehr als diese 42 Tage zahlt ihr nicht.

Ihr könnt einfach bei eurem Kostenträger nachfragen, falls ihr die Information schon vor eurem Aufenthalt benötigt.

Bei einer Anschlussrehabiltation beträgt die Zuzahlung höchstens 14 Tage.

Zuzahlung Reha Tabelle

Hier ist eine Tabelle, bei der ihr selbst schauen könnt, wie viel ihr zuzahlen müsst. Dieses richtet sich nach eurem monatlichen  Nettoeinkommen. Bedenkt, weitere Kosten entstehen euch nicht!

Wann entfällt Zuzahlung bei Reha?

Es gibt mehrere Gründe, bei der eine Zuzahlung bei einer Rehabilitation nicht anfällt:

  • Zuzahlungsbefreiung
    Ihr habt bei der Krankenkasse aufgrund eurer schweren oder chronischen Erkrankung bereits die Befreiung von der Zuzahlung beantragt.
  • Kostenträger Unfallversicherung/Berufsgenossenschaft
    Geht ihr in eine Reha aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit, so kann die Berufsgenossenschaft oder die Unfallversicherung die kompletten Kosten übernehmen.
  • Geringes Einkommen
    Eventuell könnt ihr euch von der Zuzahlung befreien, wenn ihr ein geringes Einkommen erzielt. Hierfür am besten die Krankenkasse anrufen und nachfragen.
  • Kinder und Jugendliche
    Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von der Zuzahlung befreit.

Kann man sich den Reha-Termin aussuchen?

Reha TerminIhr könnt beim Antrag natürlich einen Wunschtermin angeben, im Bestfall sogar mehrere. Ob sie wirklich berücksichtigt werden können, hängt wahrscheinlich auch von der jeweiligen Reha-Klink ab. Einfach mal beim Kostenträger nachfragen, ob das berücksichtigt werden kann.

Wie lange dauert eine stationäre Reha?

Zwischen 3 und 6 Wochen dauert eine stationäre Reha. Es kommt natürlich auf die Art der Erkrankung, auf den Gesundheitszustand und des Therapiebedarfs eines Patienten, und natürlich auf die Ressourcen der Klinik und die Verfügbarkeit der Therapeuten an.
Auf eurer Bewilligung steht bereits ein Datum wie lange euch eine Reha genehmigt wurde. Verlängerungen werden erst nach einiger Zeit, in der Reha vor Ort, mit eurem behandelnden Arzt entschieden.

Welche Reha dauert 12 Wochen?

Es gibt spezielle Programme für Menschen, die nach einer schweren Erkrankung, Operation oder Verletzung intensivere Betreuung und Therapie benötigen, diese kann dann auch länger als 6 Wochen dauern. Das ist die Anschlussheilbehandlung (AHB) und die Intensiv-Rehabilitationsmaßnahmen (IRENA).

Wer schreibt mich krank wenn ich in der Reha bin?

Ihr müsst euch nicht zusätzlich krankschreiben lassen, wenn ihr in die Reha geht (Normalfall). Die Rehabilitation gilt für die Zeit, in der ihr dort seid, schon als Arbeitsunfähigkeit. Der Arbeitgeber benötigt jedoch unbedingt das Schreiben, das ihr von eurem Kostenträger erhält. Dort kann euer Arbeitgeber nachschauen, wann ihr in die Reha geht und wie lange. Reha-Verlängerungen müsst ihr eurem Arbeitgeber auch unbedingt mitteilen.

Übergangsgeld Reha

Übergangsgeld wird nur während einer Reha gezahlt, wenn

  • ihr vor Beginn der Reha min. 6 Monate versichert wart und
  • Anspruch auf Krankengeld oder Verletztengeld besteht/bestanden hat.

Wenn noch kein Krankengeld erhalten wird, aber die Rehabilitation die 6 Wochen Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber übersteigen wird, unbedingt bei der Krankenkasse vorher melden, um eventuelle finanzielle Nachteile zu vermeiden!

Wer zahlt die Fahrt zur Reha?

In der Regel werden die Kosten für die Fahrt zur Rehabilitation vom zuständigen Kostenträger übernommen. Vorab bekommt ihr einen Reisekostengutschein zugeschickt. Den füllt ihr aus, schickt ihn an euer Kostenträger zurück und dann erhaltet ihr euer Ticket per Post. Bei eurer Reha-Klinik könnt ihr vorab nach einem Bustransfer vom Bahnhof zur Klinik anfragen- meist haben die Kliniken das. Das Ticket wird voll übernommen, wer allerdings mit dem eigenen PKW anreist, erhält 0,20 € pro Kilometer, jedoch nicht mehr als 130 €. Vorab solltet ihr auch abklären, ob es genug Parkplätze gibt und ob sie etwas kosten.
Übrigens könnt ihr ein paar Tage vor eurer Abreise das Gepäck voraus schicken. Klärt das mit dem Sachbearbeiter von der Rentenversicherung, ggf. steht dazu schon etwas in eurem Bewilligungsbescheid.

Welche Reha-Art ist die passende für mich?

Es gibt die Möglichkeit eine Reha stationär oder ambulant durchzuführen. Welche Reha-Art für euch besser ist, hängt ganz davon ab, wie euer Gesundheitszustand ist, sowie die persönlichen Umstände und Bedürfnisse. Euer behandelter Arzt kann euch empfehlen, was am besten für euch geeignet ist.

  • Stationäre Reha: Bei einer stationären Reha seid ihr für mehrere Wochen in der Reha-Einrichtung untergebracht, meist in einem Einzelzimmer. So habt ihr Rückzugsmöglichkeiten, könnt so viel schlafen wie ihr wollt (wenn ihr keine Anwendungen mehr habt) und könnt euch maximal erholen. Nach Hause dürft ihr, aus Versicherungsgründen, nur im Notfall und nur mit vorheriger Genehmigung. Ihr bekommt im Normalfall Frühstück, Mittagessen und Abendessen von der Reha-Einrichtung. Bei einer stationären Reha fällt nur die Zuzahlung an – keine weiteren Kosten! Die Reha-Einrichtung bietet ein umfassendes und intensives Rehabilitationsprogramm an, das aus verschiedenen Therapien, Übungen und zusätzlichen Aktivitäten besteht – ganz auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patient abgestimmt. Wenn ihr aufgrund eurer Erkrankung nicht in der Lage seid, euch selbständig zu versorgen, kann eine stationäre Reha auch von Vorteil sein.
  • Ambulante Rehabilitation: Bei einer ambulanten Reha kommt ihr für einzelne Behandlungen zur Einrichtung und fährt dann wieder zurück nach Hause. Somit könnt ihr euren Alltag weiter ausführen (z. B. wenn ihr ein Kind habt). Das kann ein Vorteil sein, wenn ihr eher eine wenigere intensive Betreuung und mehr Flexibilität benötigt und in eurem gewohnten Umfeld bleiben wollt. Passt natürlich nur dann, wenn die Einrichtung sich auch in eurer Nähe befinde und ihr keinen weiten Anreise-Weg habt.

Ich hoffe, dass eure Fragen hiermit beantwortet sind. Falls ihr spezifischere Fragen habt, wendet ich an euren Kostenträger. Gerne könnt ihr mir in die Kommentare schreiben!

Reha-Antrag geschafft

Danke fürs Lesen! 🙂
eure Samira

Reha-Antrag Wunschklinik

Zum Antrag reicht ihr dieses Formular ein:
Reha-Antrag Wunschklinik Formular pdf (Download)

Ihr habt eine Bewilligung erhalten und wollt eine Wunschklinik im Nachhinein einreichen: Reha Antrag Wunschklinik Formular (Download)

Mit der Klinikauswahl des Kostenträgers seid ihr nicht zufrieden:
Anschreiben Reha Antrag Wunschklinik (Download)

 

Wenn dir mein Artikel weitergeholfen hat, würde ich mich über einen Kaffee freuen 😉

Spenden

Schreibe einen Kommentar